By Arbogast Schmitt
Positionsbestimmung. Erhebt die Aufklärung zu Recht den Anspruch, zum ersten Mal eine kritische Erkenntnisbegründung gegeben zu haben? Der Autor geht diesem modernen Vorurteil und seinen historischen Gründen nach und zeigt, dass es angesichts eines großen Textcorpus antiker Erkenntniskritik nicht haltbar ist. Die Moderne hat nicht "die" Vernunft "entdeckt", sondern einen anderen Vernunftbegriff. Der Anspruch, allein dieser neue Vernunftbegriff garantiere Selbstbestimmung und Freiheit, hatte einen bis heute nachwirkenden Kulturbruch zur Folge. Das Buch öffnet den Blick auf andere Formen der Rationalität und auf neue Möglichkeiten der Verständigung mit der eigenen Geschichte.
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Der Geschichtsverlust, der mit dem modernen Geschichtlichkeitsbewußtsein einhergeht, ist aber Anlaß, die Außergewöhnlichkeit dieses Bewußtseins geS. Saul B. Robinsohn, Bildungsreform als Revision des Curriculum, Neuwied/Berlin 31971, hier: 15 (=Zitat aus der Veröffentlichung der Natiollal Edllcatioll AS5ociatioll). 12 Die Moderne und Platon nauer zu beachten und nach seinem Grund zu fragen. Ein historisches Bewußtsein davon, daß zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche äußere Bedingungen und unterschiedliche gesellschaftliche Normen, Moral- und Wertvorstellungen usw.
H. von keiner Verstandesreflexion konstruktiv überformte) Erfahrung der Einzeldinge aber nicht nur Ausgangspunkt, sondern Bedingung und Maß der Wissenschaftlichkeit (,Realitätshaltigkeit') einer Erkenntnis sei, das ist das eigentlich Neue, das in den folgenden Jahrhunderten mit Emphase weitergetragen und zum eigentlichen Banner der neuen Bewegung wird. a. einen Überblick verschafft, stellt man vor allem einen Mangel an positiver Begründung fest. Es gibt keine Analyse der Methode der Erkenntnis des Einzeldings, wie sie etwa Aristoteles im 7.
5, 7 und 8 mit den für diese Lehre relevanten Belegstellen. S. jetzt auch Gyburg Radke, Der Umbruch in der Seinslehre der Spätscholastik und der Zusammenhang zwischen innerem Wandel und äußerer Kontinuität, in: Verf. u. ), Philosophie im Umbruch. Der Bruch mit dem 28 Die Moderne und Platon nen dadurch, daß wir uns mit der Wahrnehmung auf Einzeldinge beziehen. Diese machen wir zur Grundlage (zum Subjekt) unserer Prädikate und Begriffe. Der einzelne Mensch ist es, dem wir das allgemeine Prädikat ,Mensch' und - vermittelt über es - auch die noch allgemeineren Prädikate ,Lebewesen' oder ,Körper' zusprechen (Kategorienschrift, Kap.